Voltiris: Gewächshaus und Solarkraftwerk in einem
Heizung, Beleuchtung, Belüfgen viel Energie. Dabei müssen die Erzeuger landwirtschaftliche Produktion, Rentabilität und ökologische Nachhaltigkeit in Einklang bringen. Um dieses Problem zu lösen, hatte Voltaris die geniale Idee, Gewächshäuserin den Prozess der Energiegewinnung einzubeziehen – und zwar bei gleichbleibendem Ertrag.
Spektralfilterung
Diese Idee basiert auf dem von Voltiris erfundenen und entwickelten Prinzip der Spektralfilterung. «Die Idee, die Nutzung des Lichtspektrums für die landwirtschaftliche Produktion und Energie erzeugung zu optimieren, hatte mein Freund Jonas Roch, Spezialist für Spektroskopie und heute Mitbegründer und CTO von Voltiris», erklärt Nicolas Weber, Mitbegründer und CEO von Voltiris.
Die Module lassen die für die Photosynthese wesentlichen Frequenzen durch, während sie die anderen in Strom umwandeln
Sonnenlicht enthält ein breites Strahlungsspektrum, doch Pflanzen benötigen für ein optimales Wachstum nicht alle Wellenlängen. Die Solarmodule von Voltiris lassen daher nur die für die Photosynthese wesentlichen Frequenzen (blau und rot) durch, während sie die von den Pflanzen nicht genutzten Wellenlängen einfangen und in Strom umwandeln. Eine originelle Lösung, die es ermöglicht, landwirtschaftliche Produktion und Energieerzeugung miteinander zu kombinieren.
Die flexiblen, leichten und einfach zu installierenden Solarmodule von Voltiris können in den meisten bereits bestehenden Glasgewächshäusern installiert werden. Konventionelle Photovoltaikmodule sind für den Anbau in Gewächshäusern hingegen ungeeignet. Sie verursachen eine zu starke Verschattung, die zu Ertragsverlusten führt. Da die Solarmodule von Voltiris zwischen Dach und Anbaufläche installiert werden, ist keine zusätzliche Baugenehmigung erforderlich.
Rentabilität und Energieautonomie
Die Paneele verfügen über ein patentiertes, integriertes zweiachsiges Tracking-System. Damit werden die Photovoltaikmodule wie Sonnenblumen in die optimale Position ausgerichtet, um ein Maximum an Lichteinstrahlung einzufangen. Somit beginnt die Produktion früher am Tag und hört später auf. Die Filterung des Lichtspektrums verringert zudem die Wärme an der Oberfläche der Pflanzen, was vielen Arten zugutekommt.
So funktioniert’s
Die Sonnenstrahlen dringen in das Gewächshaus ein und werden von einem Reflektor in zwei Gruppen zerlegt. Die für das Pflanzenwachstum notwendigen Lichtfrequenzen werden auf die Pflanzen gerichtet, während die anderen reflektiert und gebündelt auf eine Solarzelle gelenkt werden. Diese wandelt das Licht in Strom um. Das System ermöglicht sowohl die Energieerzeugung als auch die Ableitung überschüssiger Wärme aus dem Gewächshaus.
Für Produzenten stellt die Anfangsinvestition oft ein grosses Hindernis dar. Um hier Abhilfe zu schaffen, bietet Voltaris eine integrierte Lösung: Solarenergie wird im Rahmen eines langfristigen Energievertrags bereitgestellt, sodass Kunden erneuerbare Solarenergie nutzen können, ohne selbst in den Kauf von Solaranlagen investieren zu müssen. Die Gemüsebauern zahlen entweder im Rahmen eines Abonnements oder eines Betreibervertrags für den Energieverbrauchund die damit verbundenen Dienstleistungen. Installation, Wartung und Betreuung sind im Angebot enthalten. Die Erzeuger können sich also ganz auf den Gemüseanbau konzentrieren.
Störungsfreie Integration
Dieses Modell reduziert die finanziellen Risiken erheblich und gewährleistet gleichzeitig eine lokale, erneuerbare und kalkulierbare Energieversorgung. In Zeiten volatiler Strompreise und der Bemühungen der Betriebe, ihren CO2-Fussabdruck zu verringern, stellt diese Lösung einen entscheidenden Vorteil dar, so Voltiris.
Voltiris bietet nicht nur eine Technologie, sondern entwickelt massgeschneiderte Projekte, die auf jedes Gewächshaus und jede Umgebung zugeschnitten sind. Mithilfe von Energiesimulationen und Modellierungen erstellt das Unternehmen ein individuelles Angebot, das die bestehende Struktur, den Strombedarf und die lokalen klimatischen Bedingungen berücksichtigt. Die Installation der Module erfolgt durch spezialisierte Partner, so dass der tägliche Betrieb in den Gewächshäusern nicht unterbrochen werden muss. Da die Module im Inneren des Gewächshauses verbaut werden, entfällt auch ein Grossteil der Verwaltungsformalitäten und Baugenehmigungen. Ein weiteres Argument: Sie machen die Betriebe ein Stück weit autarker. Da ein Teil des benötigten Stroms vor Ort produziert wird, sind die Gewächshäuser weniger abhängig von Marktschwankungen und Energieimporten.
Das Unternehmen hat bereits mehrere Projekte in der Schweiz und in Europa realisiert, arbeitet mit Energieversorgern und Forschungszentren zusammen und vertreibt seine Module seit Ende 2023.
Weitere Infos : voltiris.com
