Vivent Biosignals: die verborgene Sprache der Pflanzen

Pflanzen sprechen nicht, aber sie kommunizieren sehr wohl. Vivent Biosignals, einem KMU mit Sitz in Gland. Das Unternehmen hat sich auf die Anwendung künstlicher Intelligenz in Biosystemen spezialisiert und ein Instrument entwickelt, das die von Pflanzen ausgesendeten elektrischen Signale erfasst und evaluiert, um Produzenten in Echtzeitverwertbare Informationen zu liefern.

Pflanzen reagieren auf ihre Umgebung, beispielsweise auf Lichtveränderungen, Wasserstress, Nährstoffmangel oder den Befall durch Krankheitserreger. Diese Veränderungen lösen winzige elektrische Signale aus, die mit dem Ionenfluss durch die Zellmembranen zusammenhängen. Diese Signale, die lange Zeit nicht erfasst werden konnten, fungieren wie eine natürliche Sprache, die den physiologischen Zustand der Pflanze widerspiegelt.

Unsichtbare Signale voller Informationen

Mit dem Vita 1 hat Vivent nun einen intelligenten, drahtlosen und batteriebetriebenen Biosensor entwickelt, der direkt an der Pflanze angebracht wird. Er erfasst ihre Impulse und leitet diese an eine KI-basierte Analysesoftware weiter. Das Unternehmen verfügt heute über die weltweit grösste Datenbank elektrophysiologischer Aufzeichnungen von Pflanzen. Mithilfe des Maschinellen Lernens können aus diesen Daten charakteristische Stressprofile erkannt und Gefahren diagnostiziert werden, noch bevor die ersten sichtbaren Symptome auftreten. Dadurch erhalten die Erzeuger Frühwarnungen, mitunter mehrere Tage im Voraus, sodass sie Bewässerung, Düngung oder Pflanzenschutzmassnahmen gezielt anpassen können.

Mithilfe dieser Sofortanalyse kann der Einsatz von Betriebsmitteln reduziert werden.

In der Praxis werden die gesammelten Daten in Echtzeit auf einem Dashboard dargestellt. Dieses gibt Auskunft über den Wasser- und Nährstoffstatus, zeigt Reaktionen auf Umweltbedingungen an und vergleicht verschiedene Sorten oder Anbaustrategien. Mithilfe dieser Sofortanalyse kann der Einsatz von Betriebsmitteln reduziert werden, da nur dann eingegriffen wird, wenn es die Pflanzen tatsächlich benötigen.

Dem Unternehmen zufolge ermöglicht diese Technologie den Erzeugern potenziell höhere Erträge bei geringerem Ressourceneinsatz und macht die Landwirtschaft somit nachhaltiger. Züchter wiederum finden darin ein nützliches Werkzeug, um resistente Sorten schneller zu identifizieren. Darüber hinaus können Hersteller agrochemischer Wirkstoffe die Entwicklung neuer Produkte vorantreiben, indem sie die physiologischen Reaktionen der Pflanzen in Versuchen direkt beobachten können.

Weitere Infos : vivent-biosignals.com