Vier begleitete Erlebnisse in der Natur

Überwinden Sie Ihre Höhenangst oder überleben Sie in der Wildnis: Beispiele für Aktivitäten, die Sie mit Experten durchführen können.
19 juin 2025 Marjorie Spart
© Marcel G.
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Wirkung von Pflanzen kennenlernen mit Cathy Roggen

athy Roggen begleitet seit fünfzehn Jahren Interessierte auf den Spuren regionaler Heilpflanzen – seit fünf Jahren als geprüfte Wanderleiterin. «Durch meinen Schwiegervater, der Drogist und Kräuterkundiger war, habe ich meine Leidenschaft für die Heilkraft der Pflanzen entdeckt.»

Ihr Wissen über die Schätze der Natur möchte sie auch anderen zugänglich machen. Auf ihren Ausflügen lernen die Teilnehmer, wie sie Heilpflanzen erkennen, pflücken und beispielsweise zu Salben verarbeiten können. Diese Exkursionen bestehen aus zwei Teilen: «Der Vormittag ist der Botanik gewidmet. Ich erzähle Geschichten über Pflanzen, damit man sie besser erkennen und sich besser merken kann. Der Spitzwegerich ist dank seiner wundheilenden Wirkung zum Beispiel ein wunderbares Wiesenpflaster», erklärt sie.

Nach der Kräuterernte am Morgen wird am Nachmittag das Heilmittel hergestellt. «Aus Spitzwegerich lässt sich ein Wundheilbalsam herstellen, der in einer Mischung aus Öl, Wachs und Fichtenharz ziehen muss. Eine einfache und schnelle Zubereitung, die man direkt mit nach Hause nehmen kann», betont Cathy Roggen. Unter den Wundheilpflanzen nennt die Botanikerin auch das Gänseblümchen, «das die gleichen Eigenschaften wie Arnika besitzt.»

Mehr Infos grandangle.ch

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Bushcraft und Überlebenstraining in der Wildnis mit Noé Thiel

Lust, zu den Wurzeln zurückzukehren, eins mit der Natur zu sein und wie unsere Vorfahren im Wald zu leben? Genau das bietet Noé Thiel mit seinen Bushcraft- und Survivalkursen in der Region Grand Chasseral und anderswo an. Bushcraft wird als die Wiederentdeckung alter Techniken definiert, um in der Natur zu leben und sich dort wohlzufühlen. «Es geht darum, mit einem Minimum an Ausrüstung loszuziehen, zu lernen, wie man durch Reibung oder Schlag Feuer macht, den besten Ort für den Bau einer Behausung findet, Trinkwasser beschafft und zuvor identifizierte essbare Wildpflanzen sammelt und zubereitet», erläutert Noé Thiel.

Diese Kurse dauern zwischen zwei Tagen und einer Woche und bescheren den Teilnehmern ein aussergewöhnliches Gruppenerlebnis. «Die Natur offenbart, wer wir sein und was wir mit anderen teilen möchten», erklärt der seit zwölf Jahren tätige Wanderleiter. Diese zeitlosen Aufenthalte bieten Gelegenheit zu entschleunigen, eine Verbindung zur Umwelt herzustellen und zu lernen, sie zu respektieren, indem wir unsere Auswirkungen auf sie minimieren.

«Diese Aktivität ist besonders beliebt bei Unternehmen, die Teambuilding praktizieren möchten, sowie bei Familien und allen, die unvergessliche Erfahrungen sammeln und Menschen mit ähnlichen Interessen kennenlernen möchten.»

Mehr Infos a-hike.ch

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Zweieinhalb Tage Digital Detox mit Christophe Léchot

Ein Blick um uns herum genügt, um festzustellen, dass wir alle mehr oder weniger süchtig nach unseren Smartphones sind. Aus dieser Beobachtung heraus entstand die Idee von Christophe Léchot, digitale Entgiftungskurse in der Natur anzubieten. «Ich wollte den Menschen dabei helfen, ihren Lebensrhythmus zu entschleunigen und wieder Kontakt zu ihrer unmittelbaren Umgebung aufzunehmen – sei es zu anderen Menschen oder zur Natur.»

Zu Beginn dieser ganz speziellen Entgiftungskur wird jeder Teilnehmer gebeten, ein «Abschaltritual» durchzuführen. Handys und Smartwatches werden ausgeschaltet und in der Tasche des Wanderleiters verstaut. Anschliessend beginnt die Gruppe von sechs bis sieben Personen ihre Wanderung und taucht dabei in die Natur ein. «Wir beginnen meistens mit einer Besinnungsphase, liegen auf einer Wiese, beobachten, lauschen und spüren. Emotionen sind wichtig. Wir konzentrieren uns auf den Moment», betont Christophe Léchot.

Anschliessend errichtet die Gruppe gemeinsam das Nachtlager, bereitet das Feuer vor und macht sich an die Essenszubereitung. All diese Aktivitäten tragen zum Zusammenhalt bei. Die Abgeschiedenheit ist auch beabsichtigt, um andere Techniken wieder zu erlernen, die durch Smartphones verdrängt wurden. Karten lesen, sich mit einem Kompass orientieren und anhand des Himmels die Wetterlage einschätzen. «Für die Teilnehmer ist es oft am schwierigsten, zu wissen, was sie mit ihren Händen anfangen sollen», erklärt der Wanderleiter. Er ist sich jedoch sicher: «Wenn die Teilnehmer am Ende des Kurses ihre Handys zurückbekommen, bleiben sie noch ein paar Stunden länger offline.»

Mehr Infos dahutrek.ch

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Die Höhenangst überwinden mit Pascale Haegler et François Castell

Durch die Berge wandern und unter Höhenangst leiden. Pascale Haegler und François Castell begegnen diesem scheinbaren Paradoxon bei ihrer Arbeit mit Gruppen immer wieder. «Es ist immer jemand dabei, der Angst hat», erzählt Pascale Haegler. Basierend auf dieser Beobachtung haben die beiden Profis Kurse entwickelt, um der Phobie auf den Grund zu gehen. Auf dem dreitägigen Programm stehen Austausch und Gespräche zwischen den Teilnehmern über ihre Höhenangst, theoretische Informationen über Angstmechanismen und vor allem jede Menge Praxis, um sich auf den Wanderwegen im Wallis der Höhenangst zu stellen.

«Jeder Ausflug beinhaltet unterschiedliche Herausforderungen: abschüssiges Gelände, Suonen, eine gesicherte Brücke über dem Abgrund. Wichtig ist, dass jeder in seinem eigenen Tempo vorankommt. Aber auch, dass man jederzeit abbrechen kann. In diesen Kursen gibt es kein Versagen», betont die Wanderleiterin.

Einfühlungsvermögen ist das Leitmotiv in der maximal zehnköpfigen Gruppe, die von zwei bis drei Betreuern begleitet wird. Das Coaching ist stets individuell zugeschnitten und im «Hier und Jetzt» verankert. «Wir konzentrieren uns vor allem auf das Empfinden: das Gefühl, mit den Füssen fest auf dem Boden zu stehen, die Körperwahrnehmung, antizipatorische Gedanken … Menschen mit Phobien neigen dazu, sich auf das zu fokussieren, was noch nicht da ist: auf den Weg, der weiter vorne steiler werden wird, oder die Brücke, die hinter dem Berg auftauchen könnte. Im Hier und Jetzt zu leben, ermöglicht es, im wörtlichen wie im übertragenen Sinne weiterzukommen», ergänzt Pascale Haegler.

Mehr Infos swissalpineemotion.com

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