Rapid: ein Motormäher im Dienst der Biodiversität
Das 1926 in Zürich gegründete Unternehmen Rapid kann auf eine lange Tradition in der Herstellung von Geräteträgern für die Landwirtschaft verweisen. Im Laufe der Jahrzehnte hat es sich als globaler Pionier in der Serienproduktion von selbstfahrenden Motormähern mit frontal angetriebenen Mähbalken positioniert. Mit dem Motormäher Cosmos stellt Rapid seine neueste Entwicklung vor – ein bedeutendes Innovationsprojekt in der Unternehmensgeschichte. Das Gerät setzt auf umweltfreundliches, automatisiertes und effizientes Mähen, insbesondere auf empfindlichen oder durchnässten Wiesen. Die Unternehmensphilosophie lässt sich in drei Punkten zusammenfassen: die Artenvielfalt schützen, die Rentabilität sichern und die landwirtschaftliche Arbeit erleichtern.
Oszillierendes Doppelmessermähwerk
Um dieses Ziel zu erreichen, hat das Unternehmen keine Kosten und Mühen gescheut. Die Maschine zeichnet sich durch ihr doppeltes, lasergeschnittenes und oszillierendes Mähwerk aus. Dabei handelt es sich um Doppelmesserklingen, die gegenläufig zueinander gleiten. Dieses System hat zahlreiche Vorteile. Im Gegensatz zu rotierenden Schneidwerken, die Pflanzen herausreissen und Insekten einsaugen, schneidet dieses Verfahren das Gras sauber. Dadurch bleiben Wiesenbewohner wie Insekten, Amphibien und andere kleine Säugetiere unversehrt. Durch den saubereren und gleichmässigeren Schnitt werden die Auswirkungen auf die Artenvielfalt verringert und die Futterqualität verbessert.
Ob durchnässte Parzellen oder licht bewaldete Flächen: Der Motormäher glänzt dort, wo sich Traktoren schwertun.
Komfortables Handling
Der Cosmos ist leicht und wendig. So lässt sich die Bodenverdichtung begrenzen und das Bodenleben sowie empfindliche Wiesen schützen. «Sein geringes Gewicht und die Wendigkeit sind ideal für den bodenschonenden Einsatz. Mit dem Doppelmesserbalken spare ich zusätzlich Gewicht – das ist entscheidend», erklärt Philipp Hegglin, einer der Landwirte, die den Cosmos testen durften. Der Motormäher wurde für flache oder leicht abschüssige Wiesen (max. 30 % Hangneigung) entwickelt und eignet sich besonders für Bereiche, in denen sich Traktoren schwertun: feuchte Böden, aufgeweichte Parzellen und Flächen mit Baumbewuchs. Durch sein geringes Gewicht bleibt er nicht stecken. Dank seiner effizienten Arbeitsweise kann er selbst in regenreichen Sommern eingesetzt werden.
So funktioniert’s
Die Maschine besteht aus einem Einachsgeräteträger (AR231) mit elektrischem Fahrantrieb und 3-reihigen Stachelwalzen. Ein luftgekühlter Zweizylinder-Benzinmotor mit 23 PS/17 kW treibt den Akku an. Darin integriert ist das CM300-Doppelmessermähwerk mit einer Arbeitsbreite von drei Metern. Dank seiner Konstruktion und kompakten Grösse bringt das Gerät nur 760 Kilogramm auf die Waage (Geräteträger inkl. Mähwerk).
Automatisierung und Navigation
Der Cosmos ist der erste Motormäher von Rapid, der über eine satellitengestützte Navigation (GNSS) sowie eine RTK-Korrektur verfügt. Dadurch ist es möglich, das Mähprogramm anhand von Routen, die zuvor über die vom Unternehmen entwickelte App definiert wurden, zu automatisieren. Laut Rapid lassen sich durch den automatisierten Betrieb eine Reihe unerwünschter Nebeneffekte wie Vibrationen, Stösse, Lärm- und Staubemissionen vermeiden.
In der Praxis beginnt der automatisierte Mähvorgang mit der Abgrenzung des Geländes. Der Landwirt legt die Aussengrenzen seines Feldes fest, die Maschine speichert diese Daten und definiert die zu bearbeitende Fläche. Anschliessend wählt der Landwirt in der App das gewünschte Fahrschema aus (z. B. Kreisel, Bahnen usw.). Nach zwei weiteren Durchgängen im Randbereich, mäht die Maschine automatisch nach dem ausgewählten Schema. Sie führt ihr Arbeitsprogramm aus, plant ihre Fahrtwege und führt den Mähvorgang durch. Der Bediener überwacht das Geschehen und kann im Notfall eingreifen oder den Vorgang stoppen. Sobald das Feld abgemäht ist, kehrt der Cosmos zum Ausgangspunkt zurück und erstellt ein Arbeitsprotokoll.
Der Mäher kann mithilfe einer Multifunktionsfernbedienung überwacht oder ferngesteuert werden. «Dank der Fernsteuerung konnte ich auch Flächen unter Bäumen mähen und so den Boden und die Äste schonen. Das wäre mit meinem Traktor nicht möglich gewesen», erklärt Diego Stalder, Landwirt in Magden (AG). In puncto Wirtschaftlichkeit verspricht Rapid aufgrund des Hybridantriebs der Maschine einen geringeren Kraftstoffverbrauch: Der Antrieb erfolgt über einen Elektromotor, der von einer 48-V/60-Ah-Batterie gespeist wird, die wiederum von einem Benzinmotor aufgeladen wird.
Der in Killwangen hergestellte Einachser befindet sich noch in der Testphase und wird nicht vor 2026 auf den Markt kommen. Er hat jedoch bereits den Swiss Innovation Award 2024 gewonnen, womit Rapid einmal mehr für seine innovativen Motormäher ausgezeichnet wurde.
Weitere Infos : rapid.ch