Ein guter Wegweiser für regionale Lebensmittel

Sich im Dschungel der vielfältigen Lebensmittel aus aller Herren Länder mit unübersichtlicher Saisonalität zu orientieren ist mühsam. Lokaler Konsum kann dazu beitragen, mit gesundem Menschenverstand die heimische Landwirtschaft zu retten. Wir stellen die Vorzüge des berühmten Sesam-Öffne-Dich «regio.garantie» und die dazugehörigen regionalen Spezialitäten in den Fokus.
18 septembre 2025 Publireportage

Um den gesamten Weg eines Lebensmittels vom Acker auf den Teller zu begreifen und zu den grundlegenden Dingen zurückzukehren, ist es wichtig, all jene in den Vordergrund zu rücken, die den Boden bestellen, sich mit der Herkunft der Produkte zu befassen, kurze Wege zu bevorzugen und die Produktionsmethoden zu hinterfragen. Das Gütesiegel REGIO.GARANTIE bietet hierbei eine gute Orientierung.

Im Hinblick auf die mit dem Klimawandel verbundenen Umwälzungen sowie auf die Entwicklung unserer Ernährungsgewohnheiten macht der Agrar- und Lebensmittelsektor Fortschritte. Der gesamte Beschaffungsprozess ist dringend zu überdenken und der Einsatz der Bürger für einen lokalen Konsum wird dabei zu einer wichtigen Triebfeder bei der Kaufentscheidung. Mit ihrer Kaufentscheidung üben die Verbraucher ein «Wahlrecht» aus. Verschiedene Überlegungen und zahlreiche Faktoren beeinflussen diese Entscheidung. Denn jeder Kauf schützt ein Terroir, unterstützt die heimische Wirtschaft, sichert den Erhalt von Arbeitsplätzen in der Landwirtschaft, reduziert den transportbedingten CO2-Ausstoss und bewahrt das regionale Know-how. 1000 Produzenten aus der Westschweiz besitzen die regio.garantie-Zertifizierung, die insgesamt 6500 Produkte umfasst. Dazu zählen saisonales Obst und Gemüse, Milchprodukte, Fleisch, Brot, handwerklich hergestellte Getränke, weiterverarbeitete Spezialitäten und lokales Handwerk.

Echter Kompass und Qualitätsgarantie

Das Gütesiegel regio.garantie wertet also den Produktionsort auf. Es bietet eine zuverlässige Rückverfolgbarkeit der Produkte, die aus regionalen Rohstoffen hergestellt werden. Sie stammen aus einer Produktion, die auf kurze Wege setzt und besondere Anforderungen erfüllt. Dabei spielen Frische, Geschmack und eine nachhaltige Kreislaufwirtschaft eine grosse Rolle.

Der enge Kontakt zu denen, die unsere Nahrung produzieren, wird zudem durch die stärkere Berücksichtigung menschlicher Faktoren aufgewertet. Wer auf die Herkunft der Produkte achtet, entwickelt ein besseres Bewusstsein für die Vorteile sowie eine Beziehung zu den Produzenten.

Témoignage

«Le label Fribourg – regio.garantie est un repère fiable pour les consommateurs. Grâce à la valorisation par celui-ci du Mont-Vully, un pâte mi-dure à la croûte lavée et frottée au pinot noir, j’ai pu recruter mes deux fistons pour m’accompagner dans l’exploitation. Dans notre entreprise familiale, nous fabriquons 180 tonnes de fromage par an», témoigne Ewald Schafer, artisan à Cressier (FR).

Wie sind unsere Gütesiegel zu erkennen, die nach erfolgreicher Zertifizierung vergeben werden? Ein Überblick

Regio.garantie umfasst mehrere Siegel: «Neuchâtel Vins et Terroir», «Fribourg – regio.garantie», «Marque Valais», «Jura l’Original – regio.garantie», «Grand Chasseral – regio.garantie», «Genève Région – Terre Avenir» und «VAUD CERTIFIÉ D’ICI». Bei den grossen Einzelhandelsketten finden sich die zertifizierten Produkte aus der Westschweiz in den Linien «Saveurs Suisse» von Aldi, «klein aber fein» von Lidl, «Meine Region» von Coop, «Lokal» von Manor, «Aus der Region» von Migros und in den «Enjoy local»-Automaten von Dallmayr. Das Siegel regio.garantie deckt ein breites Produktspektrum ab.

Inmitten des riesigen Warenangebots der grossen Einzelhandelsketten ist das Gütesiegel regio.garantie ein verlässlicher Kompass. Die Zertifizierung richtet sich an Fischer, Landwirte und verarbeitende Handwerker und soll eine qualitativ hochwertige Ernährung transparent unterstützen, landwirtschaftliche Praktiken, die den gesamten Sektor respektieren, fördern und einen echten Mehrwert schaffen. Durch die Schutzfunktion der Zertifizierung wird ein grundlegendes Vertrauensverhältnis der Verbraucher zu diesem Gütesiegel aufgebaut.

Lokal einkaufen schafft Arbeitsplätze in der Region

In der Schweiz hängen 70‘000 Arbeitsplätze von unseren Kaufentscheidungen ab. Wir haben die Macht, eine ethische und sozial gerechtere bäuerliche Landwirtschaft zu fördern. Durch den Kauf bestimmter Lebensmittel ermöglichen wir einem ganzen regionalen Sektor dauerhafte finanzielle Stabilität und schaffen Arbeitsplätze mit nachhaltigen Rahmenbedingungen.

Hinter jedem Produkt stehen Menschen, Landwirte, Käser, Bäcker, Erntehelfer und alle, die Lebensmittel herstellen, verarbeiten oder vertreiben.

Sie durch den Konsum dieser Produkte zu unterstützen heisst, Fähigkeiten und einzigartiges Know-how lebendig zu halten, das häufig von einer Generation an die nächste weitergegeben wird. Wer lokal einkauft, der unterstützt einen Geldkreislauf und trägt zum Aufschwung der heimischen Wirtschaft bei. Dies zeigt sich in der Schaffung von Ausbildungsplätzen und einer fairen Entlohnung.

Warum sollte die Regionalität um jeden Preis geschützt werden?

Kein Einkauf ist belanglos, sondern eine echte Verantwortung, eine bürgerliche Handlung. Die Zukunft unserer Landwirtschaft, unserer Handwerker und unserer Auszubildenden hängt unweigerlich davon ab. Wer Produkte schätzt, die aus einer überschaubaren, umweltfreundlichen Landwirtschaft stammen und saisonal bezogen werden, entscheidet sich für das Gute, das Faire und das Nachhaltige, um ein gutes Leben zu führen. Durch die Aufrechterhaltung von Kaufreflexen und die Bevorzugung kurzer Wege werden die kleinen und mittleren Erzeuger der eigenen Region in den Vordergrund gerückt. Ihnen wird eine angemessene Bezahlung garantiert, die mit menschenwürdigen Arbeitsbedingungen einhergeht. Zudem wird die Zahl der Zwischenhändler verringert.

Die Zertifizierung regio.garantie sichert ausgewogene Produktionsmethoden und bescheinigt die Konformität mit einem umfangreichen Lastenheft und einer Reihe von Merkmalen, die dem Produkt einen höheren geschmacklichen und ernährungsphysiologischen Wert verleihen als seinem verfügbaren Gegenstück.

Diese strenge Auswahl ist ein Garant für die Qualität, die sich aus dem Terroir, dem Fachwissen und den Produktionszeiträumen ergibt, die es um jeden Preis zu bewahren gilt. All dies trägt unbestreitbar zur Stärkung des gesamten Lebensmittel-Ökosystems der Schweiz bei und fördert ein globales Bewusstsein für die mit der Ernährung
verbundenen Herausforderungen.

Kürzere Strecken, mehr gesunder Menschenverstand

Der Import von Gütern über Meere und Ozeane hinweg verbraucht grosse Mengen Treibstoff. Insbesondere Frachtschiffe fahren mit Schweröl, stossen schädliche Treibhausgase aus und heizen die Atmosphäre auf. Durch den Kauf lokaler Produkte lassen sich die Transportwege verringern und der ökologische Fussabdruck der gekauften Güter oder Serviceleistungen verkleinern. Jeder eingesparte Kilometer bedeutet einen kleineren ökologischen Fussabdruck,
mehr Frische, eine faire Entlohnung der Menschen in der Landwirtschaft und einen Fortschritt für die Gemeinschaft.

Mit regio.garantie liegen weniger als 30 km zwischen Produzenten und Verbrauchern.

Das Siegel regio.garantie gibt strenge Standards vor: Roherzeugnisse zu 100% aus der Region und verarbeitete Produkte mit mindestens 80% regionalen Zutaten. Bei allen zertifizierten Produkten muss der Mehrwert zu mindestens zwei Dritteln in der jeweiligen Region generiert werden.

Saisonalität – Essen im Einklang mit der Natur

Obst, Gemüse, Fleisch, Fisch, Käse … Die meisten Lebensmittel, die wir kaufen, haben nur zu bestimmten Jahreszeiten Saison. Wer saisonale Lebensmittel verzehrt, schärft sein Bewusstsein für den Lauf der Jahreszeiten. Obst und Gemüse werden reif geerntet.

Dadurch schmeckt es intensiver und enthält mehr Mineralstoffe und Vitamine. Im Sommer steigen die Temperaturen und damit auch der Flüssigkeitsbedarf. Dann essen wir Obst- und Gemüsesorten mit einem hohen Wassergehalt, wie Tomaten, Gurken, Erdbeeren und Melonen. Im kalten Winter benötigen die Menschen dagegen kohlenhydrathaltige Lebensmittel mit viel Vitamin C, wie Rüben, Weisskohl und Kürbis. Saisonale Lebensmittel besitzen einen hohen Nährstoffgehalt und bieten unbestreitbare Vorteile für unseren Körper.

Durch den Kauf von Lebensmitteln, die unter natürlichen klimatischen Bedingungen angebaut werden, können wir unseren negativen Einfluss auf die Biodiversität aktiv begrenzen. Zudem sorgt die Wiederentdeckung alter oder vergessener Sorten für mehr Vielfalt auf dem Teller.

Lokale Produkte impliziert auch

• Hohe Schweizer Qualitätsstandards.
• Nachhaltige Produktion und fairen Handel, oft mit dem Bio- oder IP-Suisse-Siegel.
• Eine gesunde und abwechslungsreiche Ernährung mit Bezug zur Region.
• Berücksichtigung der Saisonalität.

Einige Handlungsansätze

Es gibt zahlreiche Möglichkeiten, sich mit lokalen Produkten zu versorgen. Idealerweise kaufen Sie direkt bei den Handwerkern ein, die das Rohprodukt verarbeiten, oder auf Bauernhöfen, Märkten oder in spezialisierten Lebensmittelgeschäften. Alternativ können Sie wöchentlich Kisten der Regionalen Vertragslandwirtschaft beziehen oder beim Einkaufen im Supermarkt auf das Siegel regio.garantie achten. Mehr erfahren Sie auf der Website:
regiogarantieromandie.ch

Hier finden Sie zertifizierte Spezialitäten

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Neuenburg: Nudeln vom Bauernhof Breuil

Der landwirtschaftliche Familienbetrieb in Boudevilliers im Val-de-Ruz produziert handwerklich hergestellte Nudeln aus Hartweizenmehl, das mit einem Mühlstein gemahlen wird. Das Ziel? Die eigenen Erzeugnisse mit möglichst kurzen Wegen zu verwerten. Der Bauernhof bietet ebenfalls Getreide (Weizen, Hafer, Körnermais und Roggen) sowie Ölsaaten (Raps und Senf) an.

neuchatel-vins-terroir.ch

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Freiburg: Reis aus dem Vully

Seit 2023 schmeckt diese erste Reissorte, die nördlich der Alpen auf sechs Hektaren ohne den Einsatz von Pestiziden angebaut wird, nach Innovation. Léandre und Maxime Guillod entwickeln den Hof der Familie zu einem nachhaltigen Betrieb weiter. Er ist an die Bedingungen von morgen angepasst, da er sich die Erderwärmung zunutze macht. «Die überfluteten Reisfelder fördern auch die Artenvielfalt der in Feuchtgebieten lebenden Tiere und wirken als Wärmepuffer», erklären die beiden Brüder.

rizduvully.ch

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Genf: Sauverny-Linsen aus Versoix

Seit 1995 ist die Hülsenfrucht das Aushängeschild des Bauernhofs Courtois. Linsen sind eine bewährte pflanzliche Eiweissquelle. Durch Vitamin-C-haltige Lebensmittel kann das Eiweiss noch besser aufgenommen werden. Der Anbau erfolgt ohne Dünger und Mitte Juli ist Erntezeit. Es gibt hier drei unterschiedliche Sorten: die grüne Ancia-Linse, die korallenrote Rosana-Linse und die schwarze, feste Beluga-Linse.

fermecourtois.ch

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Waadt: Haselnüsse der Familie Bugnon

Seit 2010 baut der Visionär Julien Bugnon auf der Domaine du Château in Cottens auf einer Fläche von acht Hektaren Haselnüsse an. Dieses Produkt feiert in der Waadt ein Comeback, denn die Haselnuss war bislang zugunsten von Massenkulturen aufgegeben worden. Der Handwerker bietet zudem Popcorn-Mais, Linsen, Chia-Samen, 100% Schweizer Senfsamen sowie Hirse an. Dieses ursprünglich aus Afrika stammende Getreide wird wegen seiner Trockenheitstoleranz geschätzt und lässt sich ganz einfach wie Getreide kochen.

dicifood.ch

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Bern: Getränke mit Pep von Souboz

Seit 2014 kreieren die drei geschmacksverliebten Brüder Gagy, Luca und Tim Drinks im Einklang mit ihren Werten. Alle Produkte entwickeln sie aus Pflanzen ihres Permakulturgartens. Sie betonen die Bedeutung hochwertiger Handwerkskunst und unterstreichen den Reichtum der Region. Zitronenmelisse, Enzianwurzel, Minze und Duftnesseln werden destilliert, mazeriert und dann in Flaschen abgefüllt. Ein Genuss! Das Unternehmen legt nicht nur Wert auf Qualität, sondern auch auf menschliche und ökologische Fairness. «Unsere Mission? Die nachhaltigsten Drinks anzubieten», erklären sie einstimmig.

gagygnole.ch

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Jura: Chia-Samen aus Courtételle

Chia-Samen aus Courtételle Die krautige Pflanze aus Mexiko mit ihren wertvollen ernährungsphysiologischen Eigenschaften hat die Agrargenossenschaft von Courtételle überzeugt. Ihr Anbau ist relativ anspruchslos und sparsam im Wasserverbrauch. Perfekt, um dem Klimawandel zu begegnen.

agrocentre.ch

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Wallis: AOP-Safran aus Mund

AOP-Safran aus Mund Das rote Gold, mit dem seit der Renaissance reger Handel getrieben wurde, wird wohl seit dem 14. Jahrhundert in der Schweiz angebaut. Jedes Jahr von Mitte Oktober bis Anfang November wird von Hand geerntet, und zwar auf 1200 m Höhe inmitten der Alpen, wo diese seltene Sorte auf etwas mehr als 1,5 Hektaren gedeiht. Pro Jahr werden nur etwa ein bis zwei Kilogramm geerntet, doch angesichts des Know-hows, das von einer Generation an die nächste weitergegeben wird, ist der Safran über die Kantonsgrenzen hinaus bekannt. Der Munder Safran wird seit 2004 mit der Ursprungsbezeichnung AOP geschützt.

valais.ch

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