Das Reisetagebuch, eine Ode an die Freiheit und die Kontemplation
«Die Reise? Sie beginnt schon an der Haustür, wenn nicht sogar in unserem Inneren.» Für Michel Krafft, der seit mehreren Jahrzehnten Reiseberichte schreibt, ist es das Medium der Wahl, um Erlebtes mit Bildern und Texten festzuhalten und weiterzugeben. «Mit dem Tagebuch kehrt Gelassenheit ein.»
Die Gestaltung von Reisetagebüchern lässt sich bis in die Renaissance zurückverfolgen. Dennoch verbinden wir sie vor allem mit den grossen Forschungsreisen des 19. und 20. Jahrhunderts, einer Zeit, die von der Entdeckung neuer Länder geprägt war. Naturforscher, Anthropologen und andere Wissenschaftler dokumentierten ihre Beobachtungen in Notizbüchern und veröffentlichten sie nach ihrer Rückkehr nach Europa. Neben bekannten Vertretern wie Charles Darwin, James Cook, Paul Gauguin oder Nicolas Bouvier gab es unzählige Künstler und Autoren, die ganze Seiten mit ihren Reiseberichten füllten.
Sein Innerstes zum Ausdruck bringen
Ein leeres Tagebuch aufschlagen und es zur Leinwand machen, auf der man die Welt um sich herum festhält: Jeder kann ein Reisetagebuch kreieren. «Jeder kann das Büchlein auf seine eigene Weise gestalten», sagt Éliane Monnier, die ihr Atelier du Baobab im Herzen von Lavaux eingerichtet hat und diese Kunst an ihre Schüler weitergibt. Sich ohne Selbstkritik ganz frei ans Zeichnen zu wagen, bedeutet, die Spontaneität der Kindheit wiederzuerlangen. Ein und dieselbe Landschaft kann auf vielfältigste Weise interpretiert werden. Die Expertin fügt hinzu: «Das Reisetagebuch einer Person zu lesen, sagt viel über sie aus.»
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